Eine aktuelle Studie zeigt, dass Big Data bei großen Unternehmen und Regierungsorganisationen angekommen ist. Das SANS-Institut befragte gemeinsam mit dem Dienstleister Cloudera 206 Vertreter von Konzernen und anderen Institituionen. Über zwei Drittel der Befragten der Studie gaben an, entweder bereits eine Big-Data-Strategie zu haben, gerade zu erproben oder ihren Einsatz planen. Nur weniger als 5% der Befragten gaben an, gar kein Interesse an Big Data zu haben. Desweiteren kommt die Studie zu einer sehr positiven Einschätzung bezüglich der Nutzung von Big Data insgesamt: bei mehr als einem Dutzend verschiedener Anwendungen bleibt der Anteil derer, die mit der Effizienz nicht zufrieden sind, im einstelligen Prozentbereich.
Die Studie leistet in puncto Big Data wahre Pionierarbeit
Das Hadoop-Ökosystem stellt weltweit eine weitverbreitete Grundlage für viele Big-Data-Lösungen dar. Bislang sei aber die Frage nach der Sicherheit dieser Anwendungen noch nie systematisch gestellt worden. In diese Lücke springt die SANS-Studie nun ein. Die Frage nach der Informationssicherheit stellt sich umso dringender, als dass Datenarchive in 72% der Fälle sensible Geschäftsdaten enthalten und in 73% der Fälle auf konkrete Personen zurückführen können. Hadoop speichert Daten in einem Cluster von Netzwerkrechnern. Die Frage nach der Sicherheit betrifft also nicht einen, sondern eine große Zahl von Einzelrechnern.
Um die Sicherheit der Daten, so die Studie, ist es im Moment nicht optimal bestellt. Obwohl vielen die Neuartigkeit von Big Data und die damit verbundene, gestiegene Anforderung an Datensicherheit bewusst ist, wird auf konventionelle Methoden zur Sicherung von sensiblen Daten zurückgegriffen. Die verbreitetste Maßnahme, um Informationen zu sichern, ist, den Zugang zu dem Rechner per Passwort zu sichern, über den auf die Daten bzw. das Analyseprogramm zugegriffen wird (über 50%).
Die Verschlüsselung einzelner Datensätze ist mit unter 20% eher verpönt. Zwar geht der Trend unter den Befragten in der kommenden Zeit eindeutig weg von Hadoop und seinen Komponenten hin zu anderen Lösungen. Angesichts des Wertes, der in den Daten steckt, lohnt es sich, Sicherheitskonzepte verstärkt anzugehen.
Ein Vergleich hinsichtlich Unternehmergeist: USA vs. Deutschland
Die Situation in Deutschland ist im Vergleich zu den USA, in denen die SANS-Studie durchgeführt wurde, nur unwesentlich schlechter. Laut der BARC-Studie sind hierzulande immerhin nur 17% der Unternehmen der Meinung, dass Big Data ihren Geschäften nicht nutzen würde. Gleichzeitig haben nur 40% bereits konkrete Erfahrung mit Big-Data-Projekten gesammelt, während die Bereitschaft in den Vereinigten Staaten mit über 70% deutlich höher ist. Dieser doch merkliche Unterschied überrascht allerdings nicht besonders, da die Unternehmenskultur in den USA traditionell risikofreudiger und aufgeschlossener gegenüber Neuem ist.
Ein Appell der Autorin der Studie
Die Autorin der Studie, Barbara Filkins, sieht trotz der positiven Gesamteinschätzung Handlungsbedarf. Denn gerade weil Big Data nun nicht mehr nur ein modisches Schlagwort, sondern Realität sei, gilt es nun konkret zu handeln. Die Herausforderungen, die von den großen Datenmengen ausgehen, sind ebenso neuartig wie es die Lösungsstrategien sein müssen.
[selectivetweet float=“left“]Studie zur Nutzung von #BigData: Big-Data-Strategien arbeiten effizient & machen sich bezahlt.[/selectivetweet]
Vor allem der Bereich der Datensicherheit sollte im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Daten liefern nicht nur wertvolle Einsichten, sondern sind ein machtvolles Instrument geworden, das zu schützen ist.